www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Waldbrandbekämpfung in der Region Kemer

Es ist Wochenende (Ende August 2007) - das Wetter blendend, seit Wochen endlich mal klare Sicht und auch den Gipfel des Tahtali kann man frei sehen. „Thron ja, Wolken nein“, der seit zwei Tagen beständig wehende Ostwind macht’s möglich! Da heißt es nichts wie los. Unsere Freunde sind wieder im Lande, also auf nach Cirali.

 

Schon die ersten Bilder, von der Tankstelle an der D-400 aufgenommen, zeigen eine Sicht mit seit Monaten vermisster Klarheit auf den Berg und auch tief hinein in unser wunderbares Tal.  Doch schon ein paar Kilometer weiter trüben große Rauchwolken unseren Blick. Ja, es gibt wieder mal einen Waldbrand, den ich auf etwa der Höhe von Ulupinar gelegen schätze. Die freie Sicht zeigt dies auch trotz weit über 20 Km Entfernung. Joe zweifelt noch, doch nachdem wir den Abzweig nach Cirali erreicht haben, kann auch er nur noch schlau nicken. Drei Hubschrauber (wen wundert’s, russischen Typs) sind eifrig bemüht, die hoch oben in den Bergen lodernden Flammen zu bekämpfen. Die angerückte Feuerwehr aus Tekirova ist hier nur zu „Statisten-Rolle“ verbannt. Weder von der Mobilität noch von der erforderlichen Wassermenge hat sie den Flammen etwas entgegen zu setzen. (Klicken Sie hier um das gesamte Fotoalbum anzuschauen.)

 

Wie wir später erfahren haben, war der Brand bereits am Vortag ausgebrochen und hatte die ganze Nacht über gewütet. Mit dem ersten Sonnenstrahl hatten die Löschhubschrauber wieder losgelegt, und waren auch noch gegen 12 Uhr zu Gange. Da haben wir Halt gemacht und ihre Aktivitäten im Bild festgehalten. Auch später, unten in Cirali und damit am Strand angekommen, haben wir das Treiben weiter verfolgt. Es schien einen richtigen Wettkampf zwischen dem roten Hubschrauber und den weißen Maschinen zu geben. Nach unserer Meinung war der rote, anscheinend aus Antalya gesandte, der schnellere, insbesondere in der Phase des Wassertankens über dem Meer. Gegen etwa 13 Uhr war das größte Spektakel vorbei, es kehrte vorübergehend Ruhe ein und auch der Rauch in den Bergen verebbte. Doch das sollte nicht lange anhalten. Als wir den Strand gegen 14:30 Uhr verlassen, sehen wir eine neue Rauchsäule aufsteigen und kurze Zeit später setzt auch das „Surren“ der Rotoren wieder ein. Der „Rote“ war wieder da und kippte das „Meer in die Flammen der Berge“. Auf der Rückfahrt, oben an der D-400 angekommen, sahen wir, dass er wieder ganze Arbeit geleistet hatte und kein Rauchwölkchen mehr den Himmel trübte. Da konnten wir getrost und in Ruhe unser Heimatdorf ansteuern und uns die mitgebrachten deutschen Rollmöpse besonders gut schmecken lassen.

 

Hier noch ein besonderer Nachsatz: Unserer spezieller Dank geht an alle Löschkräfte in unserer Region. Wie wir aus eigener Erfahrung über mehr als zehn Jahre erleben konnten, waren die lokalen und mobilen Löschkräfte stets in der Lage aufkommende Waldbrände schnell und ohne Opfer an Menschenleben zu bekämpfen. Das ist, angesichts unserer waldreichen Gegend und den schier unendlich lang dauernden Trockenperioden, ein besonderer Verdienst. Wir danken allen Beteiligten, die auch unseren Aufenthalt sicher machen. (Wer bis hierher gelesen hat, spätestens jetzt hier klicken, um das gesamte Fotoalbum anzuschauen, Java muss aktiviert sein.)

 

Anfang Juli 2008 konnten wir mit einigem Bangen wieder mal sehen wie schnell und effektiv ein kleinerer Waldbrand unweit von unserem Haus gelöscht wurde, nach knapp einer Stunde kamen die meisten Feuerwehrfahrzeuge schon zurück, nur einer blieb wohl als Brandwache vor Ort. Eine Woche später tat man einen entscheidende Schritt zur Verringerung der Waldbrandgefahr, an der Einfahrt zum Wald wurde ein Schild aufgestellt! (PS: Deutsche Touristen wissen schließlich, dass man im Wald kein Feuer machen darf...)

 

In der Nähe von Olympos kam es Anfang August 2008 zu einem großen Waldbrand, der möglicherweise von einer aus einem Auto geworfenen brennenden Zigarette ausgelöst wurde, der Brandherd lag an der Straße zwischen Olympos und Adrasan. Starke Winde fachten das Feuer an und durch Funkenflug standen bald die Wälder an den Hängen des Musa Dağ in Flammen. Da gleichzeitig westlich von Antalya bei Serik und Aspendos verheerende Waldbrände tobten, die auch zwei Dörfer in Schutt und Asche legten, waren die Löschflugzeuge und Hubschrauber dort im Einsatz und konnten nicht so schnell wie sonst gewohnt eingreifen. Wir haben einige Bilder vom 3. August (aus der Ferne) und vom 21. August (nach dem Brand) zu einer Diashow zusammen gestellt. Auch heute am 22. August brennt es dort wieder und der Löschhubschrauber musste kommen.

 

Lesen Sie auch unseren Bericht zur Ausstattung und Ausbildung der Feuerwehr in Kemer.

 

Waldbrand bei Gedelme - August 2013

 

Alle Jahre wieder im August kommt es in unserer Region zu mehr oder weniger großen Waldbränden, so auch wieder in diesem Jahr:

 

Am letzten Dienstag, den 20.8.2013, wurden wir am frühen Nachmittag durch regen Luftverkehr über unserem Haus aus der Sommerruhe gerissen. Vom Dach unseres Hauses aus konnte ich dichte Rauchwolken über den Bergen aufsteigen sehen. Zahlreiche Löschhubschrauber (wir zählten 5 gleichzeitig) und bald auch noch drei Löschflugzeuge waren stundenlang im Einsatz, um einen Waldbrand in der Nähe von Gedelme zu bekämpfen. Die Löschhubschrauber landeten zwischendurch auch im frisch planierten Flussbett vor der Schule in Kuzdere, um dort aufgetankt zu werden. Dieses Schauspiel konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und fuhren hin, um die Hubschrauber auch mal aus der Nähe (und nicht nur durchs Teleobjektiv rangezoomt) zu sehen. Ob die Kennung des einen Helikopters (ER-MHP) eine Anspielung auf die in Kemer (noch) regierende Partei ist? Als dann gegen 17:30 Uhr etliche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr wieder nach Kemer zurück kamen, fuhren wir dann doch noch die Kesme Bogazi Schlucht in Richtung Gedelme hinauf, um zu schauen, wo es denn gebrannt hatte.

 

Unterwegs überholten wir noch mehrere Tankwagen, die mit voller Wasserlast den Berg hinauf tuckerten - haben die da oben etwa keine Wasserreservoirs oder sonstige Zapfstellen für Löschwasser? Das sollte man dann aber schleunigst ändern!

 

Bei der Einfahrt nach Gedelme sahen wir wieder dichte Rauchwolken aufsteigen, anscheinend war es doch noch nicht vorbei mit dem Feuer. Wir wussten nun ungefähr, wo der Brand war und Joe kennt von seinen Wanderungen da oben fast jede Ecke und jeden schönen Fotopunkt. So lotste er mich an eine Stelle, wo man etwas abseits des Geschehens einen ganz guten Blick auf den betroffenen Hang haben sollte. Allerdings standen genau da auch schon Fahrzeuge der Zabita (Gemeindepolizei) und der Stadtverwaltung (Gartenbauamt). Außerdem war es hier schon ziemlich rauchig und die Helikopter flogen nun genau über unsere Köpfe. Wir parkten das Auto am Wegrand und gingen um eine Kurve eine kleine Waldstraße hinein. Hier auf einmal eine ganze Menge Leute, eine kleine Wasserspritze und weiter unten noch zwei Feuerwehrfahrzeuge. Großes Geschrei und kurze Aufregung, so 200m vor uns stand plötzlich ein ganzer Streifen trockener Waldboden in Flammen. So dicht ans Geschen hatte ich eigentlich nicht gewollt! Doch die erfahrenen Feuerlöscher hatten die Flammen schnell im Griff, zum Glück reichten ihre Schläuche vom Tankwagen bis zur Brandstelle.

 

Am Gegenhang gab es ein Wasserdepot, wo zumindest einer der Hubschrauber immer wieder mal Wasser fassen konnte. Tolle Leistungen, die diese Feuerbekämpfer aus der Luft erbringen. Schlechte Sichtverhältnisse mit viel Rauch und einer inzwischen sehr tief stehenden Sonne und das in einem steilen bewaldeten Gelände, trotzdem gelingt es ihnen immer wieder ihre wertvolle Wasserladung punktgenau abzuladen. Vor Einbruch der Dunkelheit flogen sie noch so viele Einsätze wie irgend möglich, um das Feuer wirklich auszumachen. Die Helfer und Feuerwehrleute am Boden blieben zum Teil die ganze Nacht vor Ort, um jedes kleine Brandnest sofort zu löschen. So ist eigentlich nicht viel passiert, 50 Hektar Wald sollen in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

 

An unserem Aussichtspunkt sah ich noch eine kleine (ältere) Feuerstelle auf dem Waldboden. Vogelfedern daneben lassen den Schluss zu, dass hier irgendwelche "Jäger" möglicherweise einen Habicht gegrillt haben. Auch so entstehen Waldbrände, die dann mit enormen Einsatz von Menschen und Material eingedämmt werden müssen. Hier unsere Bilder zu diesem Kurzbericht.