www.kemer-tr.info: Der aktuelle online Reiseführer für Kemer und Umgebung -Der online Reiseführer für Kemer und Umgebung mit wertvollen Informationen für Reisende, illustriert durch zahlreiche Bilder. Hier können Sie Ihren türkischen Urlaubsort KEMER schon vor der Abreise etwas kennen lernen. Hier erfahren Sie alles über Kemer, Beldibi, Göynük, Kiris, Kuzdere, Camyuva, Tekirova, Cirali, Olympos und die beeindruckende Bergwelt des westlichen Taurusgebirges.  

Novemberwetter

Die aktuelle Wettermeldung oder -

Entgegen allen anderen Meldungen findet auch heute wieder Wetter statt und was für welches(e)!

Wir schreiben den 3. November 2007. Während in Deutschland die Heizungen bereits seit Wochen jubeln, erwartet uns heute Morgen feinstes Badewetter so mit 26 Grad im Schatten. Da heißt es gleich nach dem Frühstück auf an den Strand. Gesagt, getan und hin nach Camyuva in die hinterste Bucht beim Robinson Club, unserer bevorzugten Badestelle in diesem Jahr. Dort kann man bei fast allen Windrichtungen (unserem Bürgermeister sei Dank, können wir diese bereits von unserem Haus aus anhand seiner überdimensionalen Fahne auf dem Calis-Tepe erkennen) eine vom Wind meist unabhängige hohe Wasserqualität genießen, was am vorigen Standort nicht so war. Unserer Bilder sollen einen kleinen Eindruck vom späten „Sommerparadies“ vermitteln. Die hiesige Saison ist nun zu Ende und so haben wir fast menschenleere Strände und können nebenbei den Einheimischen beim Angeln zuschauen und –hören, denn beim kleinsten Fischlein kommt Jubel auf. Joe geht ausgiebig Schwimmen und ich genieße die Ruhe, das Rauschen des Meeres, den herrlich samtigen Sonnenschein (im Sommer verbrennt meine Haut zu schnell!) schmoke ein „Rettchen“ und lese genüsslich ein dickes Buch. Idylle pur!

Auf dem Meer kreuzen drei baugleiche Jachten und werden dabei anscheinend von einem kleinen Flugzeug aus gefilmt. Surfer und Segler tummeln sich auf dem Meer, ein leichter Wind kommt auf. Rund um den Gipfel des Tahtali hängen einige dünne Schleierwolken, aber noch kann man ihn klar sehen.

Direkt vom Strand machen wir einen kurzen Abstecher zum Wochenmarkt in Tekirova (immer samstags), um saftige süße Weintrauben sowie Pflaumen für den Sonntagskuchen zu holen. Anschließend ab nach Hause, Joe hat Hunger! Unterwegs holen wir noch frisches Brot vom Bäcker. Der Eintopf aus grünen Bohnen und Hammelfleisch vom Vortag, mit importiertem Bohnenkraut gut abgeschmeckt, wird heute noch besser schmecken.

Eine einzelne dunkle Wolke hängt über unserem Dorf und lässt doch tatsächlich ein paar Regentropfen fallen, also schnell heim und die trockene Wäsche von der Dachterrasse retten. Aber kaum ist die Wäsche gesichert, scheint schon wieder die Sonne. Nun haben wir erst mal in Ruhe gegessen und anschließend gehe ich für die Verdauungszigarette auf den Balkon (Joe raucht nicht, daher herrscht in unserem Haus Rauchverbot).

Über den Bergen im Nordwesten braut sich etwas zusammen, dunkle Wolken ballen sich drohend auf. Aber unser Haus liegt noch immer im Sonnenschein. Ich mache Joe auf das kommende Unwetter aufmerksam und flugs holt er die Kamera.

Aus unserem Tal herab nähert sich ein heftiges Gewitter mit Blitz, Donner, Sturm und starkem Regen, der später fast waagerecht durch die Luft zischt. Nach und nach verschwindet eine Bergkette nach der anderen hinter der Wolken- und Regenwand. Immer noch ist es bei uns trocken und wir können von der Dachterrasse das nahende Naturschauspiel aus erster Reihe beobachten. Doch dann kommen die ersten starken Windböen und auch die Blitze immer näher. Zeit, die Fenster zu verriegeln und die elektrischen Geräte vorsichtshalber vom Netz zu trennen. Schon prasselt der Regen aufs Dach und wir beziehen Beobachtungsposten in unserem Turm. Hier hat man eine phantastische Rundumsicht und ist trotzdem einigermaßen geschützt.

Doch bald scheint das Schlimmste bei uns vorbei zu sein. Das Unwetter hängt nun mehr östlich über der Küste (ca. 5 km entfernt) und „wäscht“ Kemer ganz gewaltig. Wir sehen den Regen in Vorhängen wie aus Bindfäden fallen und der Hügel mit der Fahne ist nicht mehr zu erkennen. Wer jetzt in Kemer unterwegs ist, versteht warum die Bordsteinkanten so hoch sind! Das ist seit dem Frühjahr der erste ergiebige Regen, lang ersehnt, auch wenn damit die Temperaturen drastisch fallen (vorübergehend auf 16 Grad – bibber!). Für die örtlichen Bauern, deren landwirtschaftliches Jahr in diesen Breiten im Oktober (nix da mit Märzen und Rössel!) beginnt, ein wahrer Segen. Das gilt natürlich auch für uns, ist unsere Trinkwasserversorgung doch direkt davon abhängig.

Nach etwa einer Stunde ist fast alles vorbei, noch ein fernes Grollen hier und da, der Himmel klärt sich wieder auf. Bei Sonnenuntergang gibt es wunderschöne Farbspiele am Himmel. Nachts ist es sternenklar, die Mondsichel hängt über dem Meer und es sind wieder 18 Grad. Am nächsten Morgen strahlendblauer Himmel, 23 Grad, Joe geht baden, Surfer und Segler tummeln sich auf dem Meer, ein leichter Wind kommt auf. Rund um den Gipfel des Tahtali hängen einige dünne Schleierwolken …

Hurra, der Winter ist da, nicht mehr schwitzen wie ein Schw… . Nun warten wir mal ab wie die vielen neuen Hotels ihre „Taufe“ bestanden haben.

So kann man sich auch langsam auf Weihnachten vorbereiten, zumal bereits die ersten Lebkuchen eingetroffen sind. Daher auch an dieser Stelle ausdrücklichen Dank den „Lieferanten“, welche unsere „supply chain“ stetig am Laufen halten.

Nachtrag:

Zwei Tage später gab es weitere heftige Regenfälle, dazwischen aber auch sonnige Abschnitte und einen schönen Regenbogen über unserem Dorf. Jetzt kann sich der im Sommer völlig ausgedörrte Boden so langsam wieder mit Feuchtigkeit vollsaugen und es sprießt auch schon wieder etwas frisches Grün.

20.11.2007:

Heute Nacht ist auf dem Tahtali der erste Schnee gefallen.

Das es um diese Jahreszeit allerdings auch noch ganz anders aussehen kann, zeigen die Bilder zu den Herbststürmen 2006 und zur Flut in Kuzdere 2006. Das Wetter im Dezember 2007 zeigen wir Ihnen nun auf einer eigenen Seite. Im Januar und Februar darf man auf einige sonnige Wintertage mit Schnee in den Bergen hoffen.