Ausbau der
Fernstaße
D-400
Im Frühjahr
diesen Jahres (2012) hat man damit begonnen, die Überlandstraße
D-400 zwischen Tekirova und Kumluca an einigen Engstellen auf 4
Spuren auszubauen. Gleichzeitig wird, zwischen Antalya und
Tekirova, an verschiedenen Stellen die bereits vierspurige
Straße begradigt, Kurven und Höhenunterschiede werden
ausgeglichen. Vermutlich sollen dadurch Unfallschwerpunkte
entschärft werden.
Auf der
Strecke Beldibi in Richtung Antalya wird ein neuer Tunnel
gebaut. An allen Baustellenabschnitten läuft der Verkehr nun
über die jeweilige Gegenfahrbahn, also einspurig pro Richtung,
auch durch die neuen Tunnel. Wahrscheinlich wird sich das über
den ganzen Sommer hinziehen und mit einer Verlängerung der
Fahrzeit ist zu rechnen. (siehe auch Karte) Die Zerstückelung
des "Straßenbau-Potentials" über so viele Teilbereiche allein in
unserer Gegend verspricht einen "heißen" Sommer. Wie es hinter
Kumluca in Richtung Muğla aussieht können wir nicht beurteilen.
Wir haben
teils im Vorbeifahren, teils beim Warten an kurzfristigen
Absperrungen immer wieder einige Bilder von der Strecke gemacht.
Hier werden im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzt! Auf der
einen Straßenseite knuspert man felsige Hänge ab und mit dem
Material werden dann auf der anderen Seite Täler zugeschüttet,
um Platz für die neue Trasse zu schaffen. Hier ein
Bildbericht
über 6 Wochen von einem der Bauabschnitte hinter Tekirova.
Beeindruckend, was man Mensch und Material so zumutet. Kaum sind
die Felsstücke von der Straße geräumt, muss der Verkehr wieder
fließen. Natürlich in beiden Richtungen, denn kein Autofahrer
möchte länger warten, als unbedingt nötig. Während viele Fahrer
brav in der Schlange stehen, fahren einige über die Baustelle an
den Wartenden vorbei, um bei Freigabe der Strecke auch ja als
Erste los zu spurten.
In Çamyuva
wurde für die Begradigung der Straße ein Wäldchen, kurz hinter
der Brücke über den Ağva am Abzweig Kuzdere/Çamyuva, teilweise
gerodet. Dieses Walstück war nach einem Brand im Jahre 1992
vorbildlich wieder aufgeforstet und zum Gedenken an einen
Feuerwehrmann, der bei dem Feuer ums Leben gekommenen war,
"Mustafa Oğuz Hatıra Ormanı" benannt worden. Wir hatten die sehr
langsame Entwicklung der Setzlinge bis hin zu kleinen Bäumchen
über die Jahre hinweg verfolgt. Jetzt führt eine steile Rampe
auf den Hügel, der in bewährter Manier von oben abgehackt wird.
Mit einem Teil des Abraumgesteins wird das Gelände neben dem
Kemer Sanayı (Gewerbegebiet) aufgeschüttet. Bleibt abzuwarten,
was dann da gebaut wird.
Ob der
Zeitgewinn von einigen Minuten den ganzen Aufwand wert ist,
wagen wir zu bezweifeln. Vorläufig steigen die Unfallzahlen,
weil immer wieder das Überholverbot missachtet wird und
Autofahrer in den Gegenverkehr geraten. Besonders schade finden
wir die Vernichtung des einst wildromantischen Tales direkt
hinter Tekirova. Hier hat man den Bach in einen Betonkanal
verlegt und darüber noch etliche Meter aufgeschüttet, ohne
seitliche Befestigung. Wehe, wenn nach sehr starkem Regen der
Bach mal richtig Hochwasser führt! In
Olympos hielt man solche
Fluten auch für unmöglich, bis eines Nachts mal 17 Autos von
dem "harmlosen Bach" bis ins offene Meer mitgerissen wurden.
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