Unsere Palmenzucht
1998 schenkten mir Freunde zum
Einzug in unser Haus in Kuzdere eine Palme (Washingtonia robusta),
die sie ohne größere Probleme im Blumentopf anschleppten.
Eigentlich wollten sie mir ja ein Apfelbäumchen geben, aber die
gedeihen hier im subtropischen Klima nicht richtig, es ist ihnen
zu warm. Den Palmen kann es dagegen kaum warm genug sein,
vorausgesetzt sie bekommen ab und zu mal reichlich Wasser. Da an
unserem Grundstück ein Bewässerungskanal verläuft, der öfter mal
überschwappt, war also selbst während unserer Abwesenheit immer
für Wasser gesorgt und die kleine Palme wuchs und gedieh
prächtig. Inzwischen ist sie etwa 10 m hoch und da freuen wir
uns, wenn der Sohn im Urlaub das Beschneiden übernimmt.
Seit 2010 ist die Palme
"erwachsen" (adult), das heißt sie blüht und produziert Samen,
kleine braune und schwarze Kügelchen. Es ist halt keine
Dattelpalme, die essbare Früchte liefert. Die Samen müssen
längere Zeit (2-3 Tage) in Wasser einweichen, dann beginnen sie
zu keinem. Aus zig Keimlingen ist es mir in den letzten beiden
Jahren gelungen eine kleine Palme im Topf heranzuziehen. Im
"Babyalter" sind ihre Blätter noch nicht gefächert sondern
länglich spitz zulaufend. Der gefächerte Keimling auf dem Foto
rechts war unter den Rasentrimmer gekommen. Vor einigen Wochen
zeigte sich nun endlich das erste gefächerte Blatt an meiner
Topfpalme auf dem Balkon.
Allerdings war ich ziemlich
entsetzt, als ich heute sah, dass von dem schönen Blatt ein
ganzes Stück fehlte. Der Übeltäter konnte noch auf frischer Tat
ertappt werden: die verfressene Larve der Wanderheuschrecke! Sie
unterscheidet sich von den ausgewachsenen Tieren durch die noch
nicht voll ausgebildeten Flügel, aber sie hat schon die
gestreiften Augen. Wenn ich sehe, was das eine Vieh an einem
Morgen so weg gefressen hat, kann ich mir ungefähr vorstellen,
was ein ganzer Schwarm für Schaden anrichten kann. In Phaselis
war mir vor zwei Wochen aus einem Baum die Larve einer
Schönschrecke auf den Schoß geplumpst. Sie war davon anscheinend
so geschockt, dass ich sie anschließend noch in aller Ruhe
fotografieren konnte.
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