Haustiere
Als Ausländer
gelten wir als besonders tierfreundlich und werden oft gefragt,
ob wir denn Haustiere halten würden - auf Türkisch bedeutet das
sinngemäß: Füttert ihr Tiere? Gemeint sind natürlich Hunde oder
Katzen, daher überrascht unsere Antwort: Nur Ameisen... Aber so
ganz stimmt das nicht, hier eine Auswahl unserer "Haustiere".
Mitglied dieser Sammlung ist auch ein "Bienenfresser", ein
besonders bunter Vogel, den ich im Vorbeiflug von der Terrasse
aus erwischt habe (- die anderen 20 Aufnahmen waren mehr oder
weniger unscharf...). Die Ziegen gehören zur kleinen Herde
unserer Nachbarn und werden nur vor unserer Tür auf die Weide
geführt. Schon mehrfach konnte ich dort die Geburt der jungen
Zicklein mit der Kamera verfolgen.
Anlass diese
Seite zusammenzustellen war eine dicke Kröte, die es sich auf
unseren Treppenstufen gemütlich gemacht hatte. Bei 36 Grad
suchte sie wohl das letzte Bisschen Schatten. Wie so oft hatten
wir die Kamera schussbereit und daher kam sie in unsere Sammlung
"Haustiere". Joe erfrischte sie dann mit einer leichten Dusche
aus der Gieskanne, so unsanft geweckt, suchte sie sich einen
anderen Schlafplatz.
Doch zurück
zu den Ameisen: Sie sind im Sommer allgegenwärtig und es gibt
sie in den verschiedensten Größen und Arten. Am Strand krabbeln
Riesenameisen, denen man förmlich ansieht, dass ihnen der Sand
auch zu heiß ist. Im Haus haben wir mehr die winzig kleinen, die
man einzeln kaum wahrnimmt. Erst wenn sie von irgendwoher nach
irgendwohin eine Straße aufgebaut haben, fallen sie ins Auge.
Bevor unser Haus gebaut war, wohnte ich zur Miete in der oberen
Etage eines Hauses ein paar hundert Meter weiter. Als ich mal
mit der Nachbarin auf der unteren Terrasse saß, stellte ich
fest, dass bei ihr noch kleinere Ameisen rum liefen als bei mir
oben. Daraufhin meinte sie: Ina, du fütterst die Ameisen
anscheinend besser. Daher der Ausdruck: Wir füttern nur Ameisen.
Die Ameisen
schicken ständig Späher aus, die nach irgend etwas Verwertbaren
suchen, haben sie es gefunden, rücken sie in Kompaniestärke zum
Abtransport an. Faszinierend zu beobachten, wie die winzigen
Tiere auch vor dem größten Brocken nicht zurückschrecken. So
haben wir mal auf der Terrasse eine Stunde lang zugeschaut, wie
Hundert Ameisen eine komplette Heuschrecke abtransportierten: Je
etwa ein Dutzend unter den Beinen und eine halbe Hundertschaft
unter dem Körper. Im völligen Gleichschritt ging es dann in
Richtung Mauerritze und weiter zum Bau. Wenn die fleißigen
Arbeiterinnen eine Raupe unsere Hauswand hoch schleppen, bekommt
der Begriff "Raupenschlepper" doch eine völlig neue Bedeutung!
Und wehe, man schneidet abends noch etwas süße Melone auf und
stellt das Schneidebrett ungewaschen in die Spüle - am nächsten
Morgen ist alles schwarz von Ameisen. Doch im Prinzip tun einem
die Ameisen nichts, sie sind eine Form von Hygienepolizei und
natürlicher Müllbeseitigung.
Ebenfalls
freundlich geduldete Hausbewohner sind die Geckos. Wir haben im
Haus mehrere dieser Echsen in verschiedenen Größen von 5-20 cm.
Auf dem Bild sieht man einen Gecko, der am Fliegenfenster sitzt
und die kühle Brise genießt. Geckos sind eigentlich sehr scheu,
doch an uns haben sie sich gewöhnt. Sie fressen kleine Insekten
(Ameisen?), manchmal piepsen sie ganz leise, um mit anderen
Geckos Kontakt aufzunehmen. Sie produzieren einzelne kleine
Kotkrümelchen, die der Staubsauger entsorgt.
Gar nicht
erfreut sind wir über einige andere Viecher, die sich manchmal
durch eine Türritze ins Haus schleichen. Skorpione können durch
einen Stich mit ihrem stachelbewehrten Schwanz eine sehr
schmerzhafte und heftige allergische Reaktion hervorrufen. Dann
sind zumindest ein Arztbesuch und eine Spritze mit Antiserum
angesagt. Sie sind zwar nicht grundsätzlich aggressiv, aber wenn
sie es sich in meinen Schuhen bequem gemacht haben, verteidigen
sie halt ihr Territorium. Auch Tausendfüßler können ein giftiges
Sekret absondern, das wiederum für Allergiker besonders
unangenehm sein kann. Das Tier auf unserem Bild hatte übrigens
etwa 170 Füße bei einer Länge von 10 cm, selbst die allergrößten
bringen es kaum auf 1000 Füße. Da ich auf Bienen- oder
Wespenstiche sehr heftig reagiere, möchte ich nicht
ausprobieren, wie gut ich Skorpione oder Tausendfüßler vertrage.
Wenn wir so ein Tier in passender Pose entdecken, wird es erst
geknipst und dann...
Für gewisse
bauliche Veränderungen an unserem Haus hat der Besuch einer
Schlange gesorgt, die ich eines Tages auf dem Balkon im ersten
Stock entdeckte: Komisches Seil - da in der Ecke, dachte ich
erst. Dann holte ich Joe und die Kamera. Joe hat sich erst mal
seine Rüstung angelegt (feste Schuhe und Jeans) und ging dann
auf Schlangenjagd. Mit einem langen Stock hat er sie vom Balkon
vertrieben, daraufhin schlängelte sie sich um das Fenstergitter
vor der Küche. Doch auch von da wurde sie verjagt, bis er ihr im
Garten den Garaus machen konnte. Wir wissen, dass sich einigen
Naturschützern bei diesem Vorgehen die Nackenhaare aufstellen.
Aber es gibt in dieser Gegend sehr giftige Schlangen und wir
wollten es nicht darauf ankommen lassen. An alle Fenster in der
unteren Etage haben wir daraufhin Fliegenfenster mit Metallgaze
dicht angeschraubt. Da kommt keine Schlange durch.
Spinnen sind
zwar lästig (Spinnweben in den Zimmerecken) aber nicht
grundsätzlich unsere Feinde. Doch wie sagt mein Sohn Thommy so
gerne: "Ich hab nichts gegen Spinnen, ich kann es nur nicht
leiden, wenn ich ihre Schritte hören kann!" Und von der Sorte
war eine Spinne, die wir an unserer Haustür fanden. Sie saß da
ganz ruhig, so dass wir sogar eine Zigarettenschachtel zum
Größenvergleich von innen an die Scheibe halten konnten. Was den
Leib so extrem dick machte, waren Hunderte kleiner Spinnen, die
das Muttertier mit sich herumtrug.
Vor unserem
Haus befindet sich ein Wasserbecken, Teil der
Bewässerungsanlagen des Dorfes. Hier konnten wir neulich erst
eine Krabbe und später auch eine Wasserschildkröte beobachten.
Nun hatte sich auch mal eine Wasserschlange in das Becken
verirrt, wie uns inzwischen von einem aufmerksamen Leser erklärt
wurde, eine harmlose Ringelnatter. Das weiße Kaninchen ist ein
Spielgefährte der Nachbarskinder, ab und zu begibt es sich auf
Entdeckungstouren in der Umgebung.
Die Hühner
der Nachbarschaft laufen den ganzen Tag frei rum und suchen sich
ihr Fressen. Leider picken sie uns auch alle Blumensamen und
kleine Pflänzchen aus dem Garten. Wir werden wohl doch einen
Zaun ziehen müssen, um gärtnerische Erfolge erzielen zu können.
Nur in dem kleinen Beet neben dem Eingang haben wir jetzt einige
Sorten gefunden, die sie nicht mögen. So gibt es hier leuchtende
bunte Punkte am Straßenrand. Kleiner Nachtrag: Seit letztem
Sommer (2008) haben wir den Zaun und wir können im kommenden
Frühjahr beginnen unseren Garten zu bepflanzen.
Am Turm auf
unserem Haus haben wir im Zuge der neuen Dachneudeckung (dazu
gehört die Geschichte der türkischen Kampfspatzen, die gibt es
ein anderes Mal) auch eine Stange für einen Wetterhahn anbringen
lassen. Den Wetterhahn haben wir uns aus Deutschland
mitgebracht. Nachdem Joe ihn auf dem Dach montiert hatte,
erregte er einiges Aufsehen. Wetterhähne sind hier unbekannt.
Doch der erste Sturm wehte ihn schon nach wenigen Wochen von
seinem Aussichtspunkt. Nun fragten die Nachbarn: "Joe, wo ist
denn dein Hahn?" Joe erklärte ihnen spaßeshalber, dass er wohl
voll Sehnsucht nach den fetten Hennen in Nachbars Garten gespäht
und sich irgendwie zu ihnen gesellt hätte. Zwei-drei Monate
später sahen wir zufällig in einem Laden in Kemer als
Ausstellungsstück einen sehr ähnlichen Wetterhahn (nein, nicht
unserer...), der ebenfalls am Fuß abgebrochen war. Nach kurzen
Verhandlungen wechselte der den Besitzer und ziert nun, nach
einigen technischen Updates, unseren Turm. Witzig finden wir es
auch wenn die Hähne in der Nachbarschaft regelmäßig bereits
gegen 23 Uhr ihr "Trärä" beginnen, denn eigentlich sollten sie
dann doch schon im Schlummer liegen.
Nicht nur
Nachbars Hühner, auch eine Truthahnherde stattete uns mit lautem
"Gerolle" einen Besuch ab. Im Februar bekam eine der Ziegen, die
von Nachbarn immer vor unserer Tür auf die Weide getrieben
werden, Zwillinge, fast direkt unter den Augen der Kamera.
Natürlich sammeln wir alle Küchenabfälle, die meistens bei Joe's
Kochkünsten anfallen und verfüttern diese an die Ziegen.
Immer
wieder eine Freude ist es auch, die Landschildkröten in der
freien Natur zu beobachten. Wenn man auf der Straße runde Steine
liegen sieht, sollte man immer mit einer Schildkröte rechnen.
Wenn die plötzlich los rennen, ist man überrascht, wie schnell
sie sich bewegen können. Im Frühjahr 2010 konnten wir in Olympos
nicht nur alte Steine sondern sogar "lebende Steine" beim
Versuch der Fortpflanzung filmen.
Video finden Sie
auch auf unserer Extra-Seite zum Thema
Schildkröten.
Dann gibt
es noch verschiedene fliegende Viecher, welche nur selten so
schön still halten wie die Libelle oder das (uns unbekannte)
Insekt mit den extrem langen Fühlern (Hornkäfer). Ob der
Heuschreck vielleicht doch eine Gottesanbeterin ist, wissen wir
nicht so genau (doch, wurde uns das inzwischen bestätigt).
Jetzt
endlich im Bild und mit ihrem Gezirpe im Sommer stets
gegenwärtig sind die Zikaden, die in den Bäumen im nahen Wald
sitzen. Diese war allerdings auf unserem Balkon gelandet und
irgendwie so geschockt, dass sie einige Minuten still hielt und
sich ablichten ließ. Wer mehr über diese Tiere wissen möchte,
sollte mal bei Wikipedia den Artikel
über
Zikaden nachlesen.
Eigentlich wollte ich nur ein paar
Blüten an Sträuchern neben unserem Haus aufnehmen, als mir
dieser wunderschöne
Segelfalter vor die Linse kam. Da freut man
sich über den 10 fachen optischen Zoom an der Kamera! Erst bei
genauem Hingucken erkennt man, wo an diesem Schmetterling vorne
und hinten ist.
Bei den Aufnahmen zu den
Blüten in
Kemer und Umgebung kamen uns auch immer wieder kleine Tiere
mit aufs Bild. Andere konnte ich erst jetzt richtig ins Bild
bringen, seit ich mit der Makrofunktion unserer Kamera besser
umgehen kann. Diese "kleinen Tiere mal ganz groß" habe ich hier
in einer
Diashow zusammengestellt.
Ende 2014 habe ich im Rahmen des
Adventskalenders neue Bilder von den kleinen Tierchen
zusammengestellt, hier dazu
die neue Diashow.
In Phaselis
kann man nicht nur Ruinen besichtigen oder schön baden gehen
sondern auch interessante Tiere fotografieren. Hier hat für mich
ein
Hardun posiert, ein Schuppenkriechtier aus der Familie der
Agamen - oder einfach ein kleiner Drache! |